Widmungen zum 40jährigen Jubiläum der KunstGesellschaft e.V. – September 2021

Tusche/Pinsel/Papier, 2021
www.agruenberg.de
„Seit 2002 bin ich Mitglied der KunstGesellschaft, was sich nach einer Vereinsfahrt zur documenta 11 als unabdingbar erwies. Die demokratische Herangehensweise an die jeweiligen Programmthemen ist eine Basis, mit der ich konform gehe. Dies kristallisierte und kristallisiert sich insbesondere bei den Bildergesprächen heraus, die ich seit 2007 selbst anbiete. Seit 2008 als Vorstandsmitglied tätig, wünsche ich der KunstGesellschaft noch viele erfolgreiche Jahre in Sachen Demokratie, Kunst + Gesellschaft.“
Angelika Grünberg

Drucktechnik auf Gemüsekarton, 2021
(aus der 22-teiligen Serie Große Arkana 2021)

iPad-Zeichnung, 2021
http://www.hrneidhardt.de/
KunstGesellschaft – 40 Jahre!
Kunst, Diskurs und Dialog,
das ist es, was uns einst bewog,
zu gründen einen Verein,
der Kunst und Gesellschaft betrachtet
nicht als schönen Schein.
Die „Galerie im Bunker“
lockte einst manche,
in Jeans und auch mit Klunker,
in den 1980’er Jahren
hin zu Vernissagen in Paaren.
Heute, vor gestylten Museen,
bleibt so mancher stehen,
traut sich nicht, ins Innere zu gehen.
Wer kann dies noch zahlen,
gar drinnen mit Markenklamotten
und Smartphones prahlen?
Ungleichheit in Masse
gibt’s gleich an der Museumskasse:
Ein Headset für den Jetset.
Mit „Guided Tours“
auf vorgeschriebenem Kurs
zu Bildern in gelenkten Bahnen,
so lässt sich kein eigener Gedanke mehr erahnen.
Dialog statt geführter Touren,
so ticken seit 40 Jahren
bei der KunstGesellschaft die Uhren.
Finanzen und soziale Lage
halten sich bei uns die Waage.
Der Mammon bildet keine Mauer
beim Programmbesuch auf Dauer.
Vom Gestalten und Begleiten,
Lernen, Feiern und auch Streiten
reicht der Bogen.
Bilder- und Musikgespräch,
Kunstreise, Matinée und Städtetrip
sind wir sehr gewogen.
KunstGesellschaft, 40 Jahre:
Kunst im Fokus – nicht als Ware.
Gesellschaft kritisch hinterfragen,
neue Stadt- und Lebenskonzepte wagen.
Auf künftiges Reisen zu kulturellen Orten,
auf das Betrachten, Genießen und Reflektieren
mit eigenen Gedanken und Worten!
Petra Boßhammer

Seeberger Sandstein, Erfurt, 2021
(beim Internationalen Künstlersymposium anlässlich der Bundesgartenschau in Erfurt geschaffen)

(für die Opfer nationalsozialistischer Gewaltherrschaft)“
Roter kaukasischer Muschelkalk, Flensburg, 2013
http://www.strugalla.info/
„Seit 40 Jahren nun bin ich dem Engagement der KunstGesellschaft verbunden. Seit wann ich deren Mitglied bin, weiß ich nicht genau. Ich denke: fast so lange. 1983 hatte ich mit Holger Hermann in der Galerie im Bunker ausgestellt, danach noch einige Male im Rahmen der Aktivitäten der KunstGesellschaft, so im Gewerkschaftshaus, im Club Voltaire. Zwar räumlich entfernt, bin ich mit meiner Arbeit doch der KunstGesellschaft weiterhin nah, was die Abbildungen oben sicherlich deutlich machen. Gern würde ich am 12. September mit Euch feiern. Doch bin ich in dieser Zeit in Rom, wenn es Corona erlaubt. Mit den allerbesten Wünschen für die Zukunft und Grüßen.“
Clemens M.Strugalla



Triptychon, Öl auf Leinwand, 2015
https://www.gerrit-marsen-meine-kunst.jimdosite.com
„Zwar bin ich noch keine 40 Jahre dabei, aber in den letzten Jahren – vor Corona – gab es für mich viel Erfreuliches mit der KunstGesellschaft zu erleben, und damit meine ich nicht nur Weinproben in Oppenheim und Wintersdorf. Aber wie der „Klassiker“ (den wir auch in Trier besuchen durften) so treffend formulierte: Wein hält u.a. auch die Kultur am Leben. Auf ein erneutes Kulturleben, in alter Frische, so bald wie möglich! Tübke wartet immer noch in Bad frankenhausen auf uns…darauf hoffe ich sehr…“
Gerrit Marsen

https://photo-auge.de/
Hiroshima mahnt!
Aus der Fotoserie über die Aktionen der Offenbacher Friedensinitiative zum Gedenken an den Atombombenabwurf in Hiroshima am 06.08.2020 an der Offenbacher Hafentreppe
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KunstGesellschaft und Business Crime Control zur Bedrohung des Club Voltaire
Der Club Voltaire, seit vielen Jahren einer unserer Veranstaltungsorte, ist nicht nur wie andere Einrichtungen und Initiativen der freien Kulturszene durch die Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie stark betroffen. Zu allem Überfluss fordert nun auch die Frankfurter CDU in ihrem Programm zur Kommunalwahl am 14. März 2021, dem Club sämtliche städtischen Mittel zu streichen. Wir haben zusammen mit dem Verein Business Crime Control, mit dem wir im Club Matineen zu politischen und kulturellen Themen veranstalten, die anderen Fraktionen im Römer um eine Stellungnahme gebeten. Mit positivem Ergebnis: Die Fraktionen der SPD, der Grünen, der Linken und die Stadtverordneten von ÖkoLinX und „die Frankfurter“ lehnen jegliche Kürzung der Zuschüsse für den Club Voltaire ab und betonen die Notwendigkeit, den freien Diskurs und die kulturelle Vielfalt in der Stadt zu erhalten und zu fördern.
Hier unsere Anfrage an die Parteien und die Pressemitteilung dazu:
Anfrage an die Fraktionen in der Frankfurter Stadtverordnetenversammlung
Die Corona-Pandemie und die gegen sie ergriffenen Maßnahmen haben das kulturelle Leben auch in Frankfurt erheblich beeinträchtigt. Kultur und Kunst gelten als nicht „systemrelevant“, wurden dem Freizeitbereich zugeordnet und durch den Lockdown in ihren Möglichkeiten stark eingeschränkt. Künstlerisch tätige Selbständige, die freie Szene, kleine Vereine und kulturelle Initiativen leiden am meisten unter den Einschränkungen.
In dieser Situation, in der es darauf ankäme, bestehende Hilfen und Förderungen aufrecht zu erhalten, fordert die Frankfurter CDU in ihrem Programm zur Kommunalwahl am 14. März 2021 die Streichung sämtlicher städtischen Zuschüsse für einen traditionsreichen, seit über einem halben Jahrhundert existierenden Ort für kulturelle Aktivitäten und freie Diskussion. Begründet wird das damit, der Club Voltaire habe „antisemitischen Bewegungen eine Bühne gegeben“. Diese Behauptung der CDU wird vom Vorstand des Club Voltaire zurückgewiesen, auch mit Hinweis auf das ständige Engagement des Clubs gegen alle Formen von Rassismus und Diskriminierung.
Die Forderung der CDU erscheint in einem merkwürdigen Licht, wenn man das vielfältige Programmangebot des Club Voltaire betrachtet und bedenkt, dass er einer ganzen Reihe von Organisationen und Initiativen Räume für ihre Aktivitäten zur Verfügung stellt. Bei einer Einstellung der städtischen Förderung wären sie mitbetroffen, würden in ihrer Arbeit behindert und geschädigt.
Der gemeinnützige Verein KunstGesellschaft bietet wegen der günstigen Mietpreise für Räume und der nicht am Kommerz orientierten Gastronomie seit langem im Club Voltaire Veranstaltungen an. Seit Jahren veranstaltet die KunstGesellschaft hier zusammen mit dem Verein Business Crime Control monatliche Matineen zu politischen und kulturellen Themen. Ein Schwerpunkt dabei ist die Auseinandersetzung mit den antidemokratischen Bestrebungen der Neuen Rechten, mit Rassismus, Antisemitismus und anderen Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit.
Einige Beispiele für unsere Matineen im Club Voltaire: „Rechts macht auf links – Die national-soziale Gefahr“ mit Prof. Dr. Klaus Dörre, Juli 2018; „Mandat zur Rolle rückwärts – Was bewirkt die AfD in den Parlamenten?“ mit Prof. Dr. Benno Hafeneger, Oktober 2018; „Antisemitismus im Deutschland der Gegenwart“ mit Prof. Dr. Armin Pfahl-Traughber, November 2019; „Was heißt ‚israelbezogener Antisemitismus‘?“ mit Prof. Dr. Micha Brumlik, Oktober 2020; „Rechte Allianzen bedrohen die offene Gesellschaft – Über die Wandlungs- und Lernfähigkeit des rechten Spektrums“ mit Prof. Dr. Wilhelm Heitmeyer, Dezember 2020.
Will die Frankfurter CDU durch die Einstellung der Förderung des Club Voltaire aus städtischen Mitteln in Kauf nehmen, dass solche Veranstaltungen künftig in bezahlbaren Räumen in der Frankfurter Innenstadt nicht mehr möglich sind? Wer hat eigentlich einen politische Nutzen von der Forderung der CDU? Nach Lage der Dinge könnten die AfD, andere rechte Gruppierungen und ihre Sympathisanten am meisten davon profitieren, wenn sie umgesetzt würde.
Wir bitten Sie um eine Stellungnahme zu dieser Forderung der CDU.
Frankfurt am Main, 11. Februar 2021
Vorstand von Business Crime Control e.V. Vorstand der KunstGesellschaft e.V.
Pressemitteilung
Dem Club Voltaire sämtliche städtischen Mittel zu streichen, da er „antisemitischen Bewegungen eine Bühne geboten“ habe, ist dem Kommunalwahlprogramm der Frankfurter CDU zu entnehmen. Dagegen wehrt sich der Vorstand des Club Voltaire und hat diese Behauptung der CDU zurückgewiesen.
Die Vereine Business Crime Control und KunstGesellschaft veranstalten seit Jahren im Club Voltaire Matineen, u.a. auch zu den Themen Neue Rechte, Rassismus und Antisemitismus. Sie baten daher die anderen Fraktionen im Römer um eine Stellungnahme zu der Forderung der CDU. Das Ergebnis: Für die Fraktionen der SPD, der Grünen, der Linken sowie die Stadtverordneten von ÖkoLinX und „die Frankfurter“ bietet der Club Voltaire ein Zuhause für die freie Kulturszene, gestalterische Initiativen und den offenen gesellschaftlichen Diskurs und ist somit eine wichtige Institution der Stadtkultur. Sie lehnen jegliche Kürzung der Zuschüsse für den Club Voltaire ab und betonen dabei die Notwendigkeit, dieses Forum in der Stadt zu erhalten und zu fördern. „Die Partei“ übt Kritik an einigen Veranstaltungen des Clubs und plädiert dafür, die Zuschüsse zu kürzen.
Wir begrüßen, dass die Mehrheit der in der Stadtverordnetenversammlung vertretenen Parteien positiv auf unsere Anfrage geantwortet hat. Das lässt hoffen, dass bei der Kommunalwahl auch die Mehrheit der Wählerinnen und Wähler mit ihrer Stimmabgabe ermöglicht, das traditionsreichste soziokulturelle Zentrum der Stadt weiter mit städtischen Mitteln zu unterstützen und dass der Angriff der CDU auf die freie Kulturszene und die Meinungsvielfalt nicht erfolgreich sein wird.
Vorstand von Business Crime Control e.V. Vorstand der KunstGesellschaft e.V.
Frankfurt am Main, 21. Februar 2021
Rückblicke
NACHGELASSENES und NACHGETRAGENES
Michael Koschate in seinen Bildern und Zeichnungen
Vom 7. September bis zum 8. Oktober 2017 wurde im Foyer des Gallus Theater eine Ausstellung mit Werken des im Frühjahr 2017 verstorbenen KunstGesellschafts-Mitglieds Michael Koschate (1935–2017) eröffnet.
Zur Eröffnung sprachen Prof. Dr. Georg Bussmann und Prof. Reiner Diederich. Annette Fischer sang, am Klavier begleitet von Despina Apostolou, Stücke von John Cage und Brecht/Eisler.
Hier finden Sie Auszüge aus den Eröffnungsreden und Fotos der Veranstaltung.
Peter Weiss und der Auschwitz-Prozess
Rückschau des weltexpresso auf das Symposium der KunstGesellschaft
Kunstreise nach Berlin 2015
Auf dem Programm der Kunstreise 2015 nach Berlin stand auch ein Gespräch mit der Künstlerin Heidrun Hegewald. Reiner Diederich berichtet davon.
Kunstreise nach Worpswede
Pfingsten 2014 fand eine fünftägige Kunstreise nach Worpswede statt.
Zwei Teilnehmerinnen schildern ihre Eindrücke.