Matinee

Die Matineen werden veranstaltet von Business Crime Control e.V.
und KunstGesellschaft e.V.

Die Revolution von 1525 heute: 
Die neuere Forschung zum „Bauernkrieg”


Sonntag, 18. Mai 2025, 11 Uhr
Club Voltaire, Kleine Hochstraße 5

mit Lothar Wolfstetter, Autor und Verleger

Zum “Bauernkrieg” gibt es zahlreiche Veröffentlichungen. Aber: Oft wird er zu einseitig, das heißt auch nicht richtig dargestellt. Das hat sich vor allem durch die Veröffentlichungen von Peter Blickle geändert.

Bei den Anfängen in Oberdeutschland (Oberrhein, Bodensee, Oberschwaben, Allgäu) vereinigte sich die gesamte aufständische Bauernschaft, da die reformatorische Bewegung der „Täufer“ dort die Bauern für ein gemeinsames politisches Programm gewann. Die dortigen Bauernhaufen konnten vom Fürstenheer nicht vollständig geschlagen werden, weil sie zu groß und stark waren. Es kam im Memminger Vertrag zu einem Kompromiss, mit dem wesentliche Bestimmungen der Leibeigenschaft aufgehoben wurden und im Gegenzug die Bauern auf ihren freien Dorfverband verzichteten.

Dieser Ausgang der Kämpfe wurde von den Herrschenden einseitig und falsch ins übrige Deutschland kolportiert, nämlich als vollständige Niederlage der Bauern.


Beitrag* 5/1 Euro

Krieg – eine Geschichte ohne Ende

Sonntag, 22. Juni 2025, 11 Uhr
Club Voltaire, Kleine Hochstraße 5

Lesung und Diskussion zu dem 2025 im trafo Verlag Berlin erschienenen Buch von Gerd Bedszent

80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs herrscht wieder Krieg in Europa. Dass er aufhören könnte, ist noch nicht abzusehen, auch wenn es inzwischen wenigstens Verhandlungen gibt. Jederzeit besteht die Möglichkeit einer weiteren Eskalation. Auch die Atomkriegsdrohung, die in der Zeit des Systemkonflikts zwischen Ost und West allgegenwärtig und dann scheinbar verschwunden war, ist wieder da. Diesmal nicht eingehegt durch Verträge und Abmachungen. Die „Friedensdividende“ ist längst aufgebraucht. Es gilt, wieder „kriegstüchtig“ zu werden. Ein neues Wettrüsten hat begonnen, „whatever it takes“.

Was sind die Ursachen dafür, wer oder was ist daran schuld? Liegt es an der Menschennatur, dass Konflikte im Zweifelsfall nur kriegerisch gelöst werden können? War das schon immer so und wird immer so bleiben? Liegt es in der DNA des Führungspersonals oder dem Macht- und Landhunger von Autokraten? Gibt es einen Schurken, der für alles verantwortlich ist? Ist Krieg die „Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln“ (Clausewitz)? Und was wäre das dann für eine Politik? Oder gibt es tieferliegende Gründe für den Krieg, die im System verankert sind, in den sozialen und ökonomischen Verhältnissen?

Gerd Bedszent vertritt die These, dass Krieg gegenwärtig „bösester, weil letaler Ausdruck des kapitalistischen Konkurrenzkampfes“ ist. Marxismus und Wertkritik böten sich als Werkzeuge für die Analyse an. Bedszent untersucht in seinem Buch „den Krieg von dessen Anfängen bis zur Gegenwart. Denn wir haben es wohl mit einer neuen Etappe sozioökonomischer Entwicklung der Menschheit zu tun: Die nationalstaatlichen Strukturen des Kapitalismus sind am Zerfallen – die kapitalistischen Wirtschaftsstrukturen haben sich verselbständigt.“ So würden Kriege „um die Ausschlachtung der Reste nationalstaatlicher Infrastrukturen – um die Konkursmasse“ geführt. „Es sind Raubkriege: Der unter Schüssen und Waffengeklirr geborene Kapitalismus, groß geworden durch Hochrüstung und die Kriege untereinander, einschließlich der Kolonialkriege, bleibt sich in seiner Endphase selbst treu.“ (Klappentext des Buches)

Moderation: Herbert Stelz

Beitrag* 5/1 Euro