Jutta Hilscher

Angelockt vom Schlagwort „Künstlerstadt Kalbe“, erwartete ich einen lebendigen Ort. Wohl wissend, dass es sich um eine vom Aussterben bedrohte Stadt im ländlichen Raum in der ehemaligen DDR handelt, hat mich der Verfall der historischen Altstadt überrascht, auch wenn an vielen Stellen gelungene Restaurierungen zu sehen sind.
Gefunden habe ich einen Ort, der nachmittags von den PatientInnen und BesucherInnen einer Kurklinik bevölkert wird und erst samstags zu vollem Leben erwacht.
Fotografisch sticht das Marode sofort ins Auge und liefert eine Reihe von skurrilen Motiven. Spannender empfinde ich die Landschaft und Natur drum herum, die zu Wanderungen und Radtouren durch Wiesen und Felder entlang von Flüssen und Bächen einlädt.
Die Stadt durch das Projekt „Künstlerstadt Kalbe“ attraktiver zu gestalten, erscheint mir ein lohnender Weg, der noch einige Zeit, gute Nerven und einiges an Kleingeld braucht, bis der Name hält, was er verspricht.