GesellschaftsBilder

Verhindert – errichtet – verdrängt

Geschichte eines Kriegerdenkmals

Dienstag, 16. April 2024, 19 Uhr – Club Voltaire

Vortrag mit Bildern von Herbert Bauch
Denkmäler sind Spuren der Geschichte in der Gegenwart: Scheinbar zeitlos ragen sie in diese hinein. Bisweilen versperren sie jedoch den Blick auf die Geschichte, darauf, wie es eigentlich gewesen ist.
In der politisch und sozial zerklüfteten Gesellschaft der Weimarer Republik sollte die Erinnerung an die Gefallenen der Fiktion nationaler Gemeinschaft dienen. Die Kriegerdenkmäler markierten dauerhafte Präsenz, Raumkontrolle und politische Deutungshoheit.
Die Konflikte um diese ideologischen Hoheitszeichen zeigen: Die Gräben, die Krieg, Niederlage, Revolution und Republikgründung gerissen hatten, waren zu tief, als dass ein gemeinsames Gedenken an die Opfer des Ersten Weltkrieges möglich gewesen wäre.
Dies soll an dem 1924 verhinderten und zehn Jahre später realisierten Kriegerdenkmal Bad Vilbels exemplarisch erörtert werden.

Teilnahmebeitrag* 5/3/1 Euro